Erziehungstipps
Erziehungstipps für die Pubertät
Die beste Nachricht vornweg: Die Pubertät geht vorbei. Irgendwann fällt der Groschen, es macht tatsächlich Klick und unsere Teenager entschwinden dem emotionalen Nebel und sind zu großartigen Erwachsenen geworden. Es ist wie bei einem ewig andauernden Musik-Festival: Man ist irgendwie total fertig, komplett übermüdet, aber man kann stolz sagen: Wir waren dabei!!!
Es ist nicht immer einfach, denn Teenager üben erwachsen zu werden, sind es aber noch lange nicht. Das Gehirn sortiert sich dabei noch einmal neu. Es herrscht „Synapsenkirmes! Die Teenager richten ihre Aufmerksamkeit von nun an mehr auf sich.
Damit geht ein Prozess des Ausprobierens einher und dies in die verschiedensten Bereiche rein: Jogginghosen in der Schule, Sneakers im Winter und schaffe ich es eigentlich mal eine Woche ohne Dusche auszukommen? Es kommt zu einem verbalen Kräftemessen mit den Eltern. Man kann oft sagen: Die Stimmung und die Wäsche liegen am Boden.
Dieser Abnabelungsprozess ist nötig um sich selbst kennenzulernen und um nach viel Ausprobieren und Austesten selbst eine starke Persönlichkeiten zu werden. Deshalb brauchen sie auch starke Eltern, die mal klare Kante zeigen, einen Weg vorgeben und auch mal eine Grenze setzen. Diese Orientierung, aber auch Reibung brauchen Teenager.
Die Balance finden
Während der Pubertät gilt es immer eine Balance zu finden zwischen den Teenager nicht zu sehr zu nerven („Mama, du nervst! Mach dir nicht so viele Sorgen. Schenk mir auch mal Freiräume“!) und trotzdem für ihn da zu sein und ihm weiterhin auch beispielsweise gemeinsame Unternehmungen anzubieten. Denn es gibt nichts Schlimmeres als wenn ein Teenager das Gefühl hat, dass seine Eltern sich nicht mehr um ihn kümmern.
Bildlich gesprochen: Die Tür immer offenlassen. Nicht zu sehr nerven, aber Bedürfnisse sehen und für ein Gespräch immer bereit sein. Denn dies ist mit das Wichtigste: Das Gespräch!
Gemeinsames Aushandeln, klare Aussprachen, aber auch immer probieren einfach nur ins „Quatschen“ zu kommen. Auf Augenhöhe. Denn Erziehung ist jetzt in der Pubertät vorbei. Das war einmal. Geht in Beziehung! Teenager gehen nicht nur in Beziehung, sondern auch gerne mal ins Extrem: Null Bock auf Schule, ständig „Fortnite“ zocken und permanent am Smartphone sein. Das wird sich normalisieren. Es geht vorbei. Es wird „Klick“ machen!
Ihr werdet in der Pubertät aus Sicht eures Teenagers vieles verkehrt machen und damit macht ihr Alles richtig. Aber das ist schwierig: Eure Erwartungen sind auf einmal nicht mehr die Erwartungen eures Teenagers! Deshalb bitte nicht sauer oder traurig sein. Er will „Ich“ werden und trainiert das ständig. Ihr könnt ihm helfen, in dem ihr Verantwortung übertragt, Vertrauen schenkt und anfangt loszulassen. Auch mal die Kreditkarte! Das ist nicht einfach! Denn ihr liebt eure Kinder und was man liebt, will man nie wieder hergeben. In der Pubertät muss man das!
Aber: Jippie!!!! Jetzt habt ihr mehr Zeit für euch! Chill mal, Mama!
Erwachsen werden
Also nicht vergessen: Euer Teenager will üben erwachsen zu werden. Er testet Grenzen aus, ohne zu wissen wo sie liegen. Aber er braucht euch noch, mehr als er je zugeben dürfte. Ihr seid die Leitplanke, der Leuchtturm, der sichere Hafen – und wenn der Hafen noch Wlan hat ist eh alles in Ordnung.
Zum Abschluss noch eine Bitte:
“Krallt euch nicht an Ratgebern fest! Vertraut eurem Bauchgefühl, und vor allem auch – weil ihr eure Kinder liebt – eurem Herzgefühl! Das macht euch zu wunderbaren Eltern!”